Bernd Siegler
(Nürnberg)
Heulen mit den Wölfen. Der 1. FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder
Vortrag am 23. Februar um 19 Uhr
Zur ersten Veranstaltung 2023 sind die Historikerin Jutta Braun (Berlin) und der Sozialwissenschaftler, Journalist und Autor Bernd Siegler (Nürnberg) zu Gast.
Nachdem er zahlreiche Bücher zu den Themen Zeitgeschichte, Rechtsextremismus und Fußball verfasst hatte, veröffentlichte Siegler vor kurzem bei Starfruit Publications „Heulen mit den Wölfen. Der 1. FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder“. In dem aufsehenerregenden Buch, dem der Fund der Karteikarten aller FCN-Mitglieder von 1928 bis 1955 zugrunde liegt, widmet sich Siegler den Biografien der 142 bereits im April 1933 ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder.
Jutta Braun leitet die Abteilung „Regime des Sozialen“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und war zuletzt Autorin einer Machbarkeitsstudie zur Aufarbeitung des NS in den von der Bundesministerin für Kultur und Medien geförderten Einrichtungen. Zu ihren zahlreichen Forschungsgebieten gehört die Gesellschaftsgeschichte des Sports, und dabei vor allem des Fußballs, im Nationalsozialismus, der BRD und der DDR. Jutta Braun, seit 2004 im Vorstand des Zentrums deutsche Sportgeschichte, wird einführend zum Sport im NS sprechen und im Anschluss an die Präsentation von „Heulen mit den Wölfen“ ein Gespräch mit Bernd Siegler führen.
Der vorauseilende Ausschluss jüdischer Vereinsmitglieder, der im Albrecht-Dürer-Verein in den Jahren 1934/35 – wie im Falle des 1. FC Nürnberg bereits vor den im September 1935 verabschiedeten „Nürnberger Gesetze“ – vollzogen wurde, fand in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen statt und ist von daher ein interdisziplinär zu bearbeitender Forschungsgegenstand.