Über das Projekt

Im September 2021 wies der Vorstandsvorsitzende des Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft, Peter Naumann, in seiner Rede zur Eröffnung der Einzelausstellung Lawrence Abu Hamdans, „The Witness-Machine Complex“, erstmals auf die aktive Rolle des Kunstvereins im Nationalsozialismus hin. Er erwähnte zudem den in diesem Rahmen getroffenen Vorstandsbeschluss, die NS-Vergangenheit des Kunstvereins Nürnberg kritisch und wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen.

Vor diesem Hintergrund ernannte der Vorstand im April 2022 den Kunsthistoriker und Kurator Wolfgang Brauneis, der 2021 die Ausstellung „Die Liste der ‚Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ im Deutschen Historischen Museum kuratiert hat, als Nachfolger Milan Thers zum Direktor des Kunstvereins. In dieser Funktion sollte er ab 1. Mai 2022 auch die Geschichte des Kunstvereins im Nationalsozialismus und den Nachkriegsjahren behandeln.

Die Forschungsergebnisse sind im Rahmen der dokumentarischen Ausstellung „Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft ff.“ zu sehen, die am 7. Juni 2023 in den Räumlichkeiten des Kunstvereins eröffnet wurde. Parallel zu den Recherchen fanden im Vorfeld zudem mehrere Veranstaltungsreihen statt. Die Vortragsreihe „Beiträge zur Institutionsgeschichte“ beschäftigte sich im Herbst und Winter 2022 mit zeit- und kunstgeschichtlichen Themen der 1930er bis 1970er Jahre, die mit den Fragen zur Kunstvereinsgeschichte kurzgeschlossen wurden. Im zweiten Teil dieser Vortragsreihe Anfang 2023 standen konkrete Vereine und Institutionen im Fokus. Die Veranstaltungsreihe „Beiträge zur Künstlerischen Forschung“ im Frühjahr und Sommer 2023 brachte die kunstwissenschaftlichen Forschungen zum Themenkomplex Nationalsozialismus mit diversen Ansätzen aus dem Bereich Artistic Research, in Form von Vorträgen, Filmabenden und Ausstellungen, in einen Dialog.

Das Projekt wird gefördert durch Neustart Kultur, die Stadt Nürnberg und die Zumikon Kulturstiftung.