Diskursproduktion im Nationalsozialismus

„Im Zeichen des Jahrestages der Faschistischen Revolution, der Erinnerung an den glorreichen Marsch auf Rom vor 20 Jahren, eröffnet am heutigen Abend der Albrecht-Dürer-Verein eine Vortragsreihe, die ganz unter dem Thema “Deutschland und Italien” stehen wird. Auch in unserem Bereich der kunsthistorischen Betrachtung soll damit in dieser Zeit gleichsam symbolisch der engen weltanschaulichen und waffenbrüderlichen Verbundenheit gedacht und gehuldigt werden, die das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien vereint.”

(Ansprache von Bürgermeister Walter Eickemeyer am 29. Oktober 1942)

Die achteilige kunsthistorische Vortragsreihe „Deutschland und Italien“ fand zwischen Oktober 1942 und März 1943 in der ehemaligen Katharinenkirche statt und sollte der „Vertiefung des Verständnisses für die Achse“ dienen. In dem Zusammenhang versorgte der Albrecht-Dürer-Verein den „Führer“ des Nürnberger Fascio Italiano All’Estero mit einer Liste mit Kontaktadressen für die Dante-Alighieri-Gesellschaft, die unter anderem Hermann Gradl, Irma Goecke, Karl Gries, Max Körner, Willy Liebel, Josef Pöhlmann und Heinz Schmeissner beinhaltet. Willy Liebel verband mit der Vortragsreihe die Hoffnung auf eine „Vertiefung der deutsch-italienischen Beziehungen.“