Kollaborationen mit anderen Kunstvereinen

„Mit der Ausstellung „Kunstschaffen der Westmark 1942“ (…) leitet der Albrecht-Dürer-Verein ein Programm ein, das sich die Aufgabe stellt, etwa einmal im Jahre Ausstellungen aus deutschen Gauen bei sich zu Gaste zu sehen und im Austausch Nürnberger und fränkischen Künstlern die Gelegenheit zum Ausstellen in anderen Gauen zu vermitteln. (…) Im Westen des Reiches hat zu allen Zeiten eine schöpferische Auseinandersetzung mit den Werten der französischen Kultur stattgefunden. Wir wissen, mit welcher Entschiedenheit und entsagungsvoller Entschlossenheit die Westmark in der jüngsten Geschichte ihr Deutschtum kämpferisch bewährt hat.“

(aus der Eröffnungsrede von Eberhard Lutze am 29. August 1942)

Nachdem die Jubiläumsausstellung „150 Jahre Nürnberger Kunst“ bis Anfang August 1942 zu sehen war, wanderte sie im September nach Kaiserslautern, wo sie in der dortigen Landesgewerbeanstalt von dem Saarpfälzischen Verein für Kunst und Kunsthandwerk Neustadt an der Weinstraße e.V. unter dem Titel „Zeitgenössische Fränkische Künstler“ gezeigt wurde. Beteiligt waren unter anderem Irma Goecke, Hermann Gradl, Fritz Griebel, Eitel Klein, Max Körner, Wilhelm Nida-Rümelin, Ria Picco-Rückert, Ernst Andreas Rauch, Josef Sauer, Otto Michael Schmitt und Blasius Spreng. Im Gegenzug übernahm der Saarpfälzische Verein für Kunst und Kunsthandwerk die Ausstellung „Kunstschaffen der Westmark“, die zuvor unter anderem 1939 im Künstlerhaus Wien, 1940 im Haus der Kunst beim Amt Rosenberg Berlin und 1941 im Frankfurter Kunstverein Halt gemacht hatte. Sie wurde in der Städtischen Galerie am Königstor von 2.378 Besucher:innen gesehen, in die Ausstellung in Kaiserslautern kamen 1.200 Besucher:innen.

„Ihr an Herrn Regierungspräsident Dr.Dr. Wimmer gerichtetes Schreiben wegen Überlassung des Bildes „Föhn” von Richard Huber-Dachau für die nach Stuttgart wandernde Ausstellung „Junge Künstler stellen aus” wurde dem Herrn Regierungspräsidenten nach Holland nachgeschickt.”

(Der Kommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, 4. Februar 1943)

Die Ausstellung „Junge Künstler stellen aus” wurde bis Dezember 1942 von über 7.000 Besucher:innen gesehen. Im Frühjahr 1943 wanderte sie dann in den Würtembergischen Kunstverein nach Stuttgart. Ungeachtet der Kriegshandlungen wurden die Ausstellung mit Leihgaben, auch aus den besetzten Gebieten, bestückt.

„Wiener Ausstellungsgut nicht schicken Kunstvereinsgebäude stark beschädigt”

(Telegramm des Würtembergischen Kunstvereins Stuttgart vom 21. Februar 1944)

Die Ausstellung „Wiener Zeichner und Graphiker“, mit unter anderem Rudolf Hermann Eisenmenger und Albert Janesch, wurde vom Künstlerhaus Wien organisiert und wanderte von Hannover nach Nürnberg. Zwischen 18. Dezember 1943 und 20. Februar 1944 kamen 3.569 Besucher:innen in die Städtische Galerie, es wurden 27 Werke im Wert von 4.145,- RM (knapp 18.000,- Euro) verkauft. Da die Ausstellungsräume des Würtembergischen Kunstvereins „durch Fliegerschaden“ beschädigt waren, konnte die Ausstellung entgegen den Planungen nicht dorthin gesendet werden. Trotz der Kriegsendphase konnte bereits eine Woche später mit dem Kunst- und Gewerbeverein e.V. Pforzheim eine kurzfristige Alternative für die Ausstellungsübernahme gefunden werden.